Besuch der ersten Tagung für Naturhistorische Depotverwaltung in Wiesbaden
Am 21. und 22.11.2024 fand im Museum Wiesbaden erstmals eine Tagung statt, die als Plattform für die in naturwissenschaftlichen Sammlungen tätigen Techniker/innen Möglichkeiten zu Austausch und Fortbildung bietet. Dieses Tätigkeitsfeld umfasst in Museen und anderen naturhistorischen Sammlungen solche Arbeiten, die zeitlich und fachlich zwischen der Konservierung und Präparation der Objekte und deren wissenschaftlichen Bearbeitung liegen. Insbesondere die Digitalisierung von Sammlungsbeständen stellt die Mitarbeiter oft vor Herausforderungen und es besteht nach wie vor ein großes Bedürfnis nach fachlichem Erfahrungsaustausch und Informationen. Weitere Themen umfassen unter anderem Schädlingsmanagement, der Umgang mit kontaminiertem Material und die Herausforderungen von Verwaltung, Zoll und Versand.
Den Teilnehmern (aus der ZSM Juliana Bahia, Ditta Balke, Michael Franzen und Katja Neven) wurden zahlreiche, thematisch breit gestreute Vorträge geboten und das beindruckende Haus des Gastgebers auf Führungen vorgestellt. Als Zweispartenhaus umfassen die umfangreichen Sammlungen des Museums Wiesbaden – neben einem hervorragend konzeptionierten naturhistorischen Teil – auch Werke der bildenden Kunst, insbesondere auch des Jugendstils und der Klassischen Moderne.
Neben der Tagung gab es natürlich Gelegenheiten, die weit über Deutschland und Österreich verstreut wirkenden Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, sich fachlich auszutauschen und natürlich endlich die schon seit langem überfälligen Ausleihen wieder zurückzugeben oder Material auszutauschen. Im Fall der ZSM war dies sogar überaus erfreulich, da wir dank der Initiative von Linda Mogk und Gunther Köhler eine umfangreiche Sammlung von Amphibien und Reptilien aus dem Mittelmeerraum vom Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt a. M. übernehmen konnten. Die rund 1.000 Exemplare wurden in den 1950er Jahren vom bekannten Münchner Säugetierspezialisten Herman Kahmann und auf Exkursionen des Zoologischen Institutes München auf Kreta, Sardinien und Sizilien gesammelt und stellen eine wertvolle Ergänzung der herpetologischen Sammlung der ZSM dar.