Spurensuche nach Gondwanaland-Relikten: Die Geometridae der Nothofagus-Wälder in Chile und Tasmanien
Pilot Projekt DFG HA-1806-7/1 (Leitung: Dr. A. Hausmann)
Ähnlich der herausragenden biogeographischen Bedeutung ihrer Wirtspflanzen (Gattung Nothofagus) bietet auch deren Herbivorenfauna ideale Objekte für das Studium von Evolutions- und Kolonisationsszenarien im Zuge des Auseinanderbrechens des südlichen Gondwanalandes. Tatsächlich zeigten in Voruntersuchungen viele Geometriden zweier Nothofagus-Wälder in Chile und Tasmanien enge phylogenetische Beziehungen. Im Rahmen dieses Pilotprojektes sollen durch begrenzte, standardisierte Aufsammlungen (Lichtfang) von Geometriden Quantität und Qualität der in einem Höhentransekt im chilenischen Nothofagus-Wald zu erwartenden Gesamt-Artenspektren abgeschätzt und mit Ergebnissen aus tasmanischen Probennahmen gleicher Methodik verglichen werden. Es ist ferner vorgesehen, in einem integrativen, morphometrisch-molekularen Forschungsansatz die Verwandtschaftsbeziehungen einiger biogeographisch und phylogenetisch interessanter Vertreter näher zu untersuchen. Die Pilotphase dient dazu, hierfür in Kooperation mit dem AToL Projekt (U.S.A.) geeignete Kerngene zu ermitteln. Testweise sollen zudem Geometridenraupen aus befoggten Nothofagus-Bäumen molekular identifiziert (mtDNA) und deren Darminhalt zur Absicherung des Fraßnachweises molekular analysiert werden.
The Geometridae of the Huinay station, southern Chile.