Forschung an der Zoologischen Staatssammlung
Die Forschungstätigkeiten an den SNSB sind eng mit ihren Sammlungsaktivitäten verflochten. Die Sammlungsobjekte bilden den Ausgangspunkt für Analysen und belegen zugleich dauerhaft die Ergebnisse der Forschung. Im Vordergrund der Forschung stehen Biosphärenwandel und Alpine Systeme als die Kern-Forschungsbereiche an den SNSB, insbesondere der Alpenraum und weltweite Hotspots der Biodiversität wie Chile, Indonesien, Madagaskar, Peru und seit kurzem auch Kolumbien und Vietnam.
Ein zentraler Aspekt der Forschung an der ZSM besteht darin die Sammlungen als Forschungsinfrastruktur nachhaltig zu nutzen, integrative und interdisziplinäre Forschungsansätze im Rahmen des Sammlungsausbaus zu entwickeln und zu stärken und innovative Ansätze zu stärken und unterstützende Methoden im Bereich der Biodiversitätsforschung zu entwickeln
Prozesse der Artbildung bei land- und wasserlebenden Tieren werden an den SNSB derzeit besonders umfangreich vor allem bei Fischen, Amphibien und Reptilien, aber auch an einigen Insekten- und Molluskengruppen intensiv erforscht. Die SNSB beherbergen die größte Schmetterlingssammlung der Welt und die einzige große Mollusken-Forschungssammlung mit marinem Schwerpunkt in Deutschland sowie die einzige Pycnogonida-Sammlung Deutschlands. Im Rahmen etlicher Drittmittelprojekte erfolgen zudem seit Jahren integrative Analysen zur Stammes- und Evolutionsgeschichte.
Die Faunen alpiner Räume sind besonders aussagekräftig, um Gesetzmäßigkeiten der Biodiversitätsdynamik zu ermitteln. Im Rahmen des Projekts „Barcoding Fauna Bavarica“ wurden über 20.000 Arten genetisch erfasst und damit erstmals solide Bestimmungsmöglichkeiten für viele Taxa und deren Lebensstadien geschaffen. Durch die Digitalisierung alpiner Sammlungsbestände werden belegbare Aussagen zur biologischen Wirkung des Klimawandels ermöglicht.