Geschichte der Zoologischen Staatssammlung München
1759
Kurfürst Maximilian III. Joseph gründet die Bayrische Akademie der Wissenschaften und beauftragt sie mit dem Aufbau einer Naturaliensammlung.
1807
König Maximilian I. Joseph verfügt, daß alle Sammlungsstücke aus königlichem Besitz der Akademie der Wissenschaften unterstellt werden und im sogenannten Wilhelminum in der Neuhauser Straße in München untergebracht werden.
1811
Im Wilhelminum wird die erste zoologisch-zootomische Abteilung gegründet, erster Konservator ist Johann Baptist Ritter von Spix. Die Zoologische Staatssammlung gilt seither als eigenständige wissenschaftliche Einrichtung.
Buchtipp: “Ein Leben für die Zoologie – Die Reisen und Forschungen des Johann Baptist Ritter von Spix”. Die erste Biographie über Ritter von Spix.
1817-1820
Ritter von Spix unternimmt seine berühmt gewordene Forschungsreise nach Brasilien. Mitgebrachtes Material bildet den eigentlichen wissenschaftlichen Grundstock der Sammlung, denn erstmals wurden Tiere nach wissenschaftlichen Grundsätzen gesammelt und beschrieben.
Um 1827
Nach dem Umzug der Universität von Landshut nach München wird die Zoologische Staatssammlung organisatorisch der Universität zugeordnet. Der Leiter der Staatssammlung war fortan in Personalunion auch Ordinarius des Zoologischen Institutes, welches sich aus der Staatssammlung heraus entwickelte.
Ab 1850
Starker Ausbau der Sammlung vor allem durch Ankäufe von Wirbeltieren und Insekten.
Ab 1900
Aufbau eines eigenen umfangreichen Personalstockes mit der Einsetzung einer eigenen Leitung unter dem Vorstand des zoologischen Institutes. Aufbau von Sammlungen mariner Tiere.
1925-1927
Organisatorische Trennung von Staatssammlung und Universitätsinstitut.
1944
Das Wilhelminum wird bei einem Bombenangriff zerstört. Die Sammlungsbestände überstehen größtenteils den Zweiten Weltkrieg, da sie ausgelagert wurden. Nach dem Krieg wurde die Sammlung provisorisch in einem Seitenflügel des Schlosses Nymphenburg untergebracht.
1955
Erster Antrag für einen Neubau wird gestellt.
1985
Fertigstellung des neuen Sammlungsgebäudes in Obermenzing. Das moderne Gebäude hat auf zwei Stockwerken 26 Magazinräume mit 5.100 Quadratmetern Lagerfläche und 70 weitere Räume (Labore, Arbeitsräume, Werkstätten etc.). Es wurde besonderer Wert auf sparsamen Energieverbrauch gelegt, so dass das Gebäude von Anfang an mit einer Wärmepumpe ausgestattet war. Die Heiz- Klimazentrale wurde 2005/2006 komplett erneuert.
Die ZSM in Wort und Bild
Weiterführende Literatur:
Fittkau 1992: Vom Naturalienkabinett zum modernen Forschungsinstitut: Geschichte und Bedeutung der Zoologischen Staatssammlung. Spixiana Supp. 17, 24-34