Die Kähsbauer-Donationen aus NMW

Sektion Ichthyologie

In dem Bestreben die ichthyologische Sammlung nach dem Krieg wieder aufzubauen führten SCHINDLER nach Wien, wo er umfangreiches historisches Material als Schenkung für die ZSM erhielt. KÄHSBAUER, der damalige Kustos am Naturhistorischen Museum in Wien (NMW), verteilte während seiner Amtszeit historisches Sammlungsmaterial aus Wien an die unterschiedlichsten europäischen Museen, darunter auch Typenmaterial aus der Tätigkeit von KNER und STEINDACHNER. Zwei kleinere dieser so genannten Kähsbauer-Donationen erhielt SCHINDLER bereits 1952, während der Großteil des NMW-Materials offensichtlich im April 1953 nach München gelangte. Diese Schenkungen enthalten unter anderem Material das AGASSIZ während der THAYER und HASSLER Expeditionen gesammelt hat, aber auch Material von der späten Brasilien-Expedition von STEINDACHNER 1903, Material von HASEMAN von seinen Expeditionen am Rio Negro und oberen Rio Branco, und Fische aus den Aufsammlungen der NATTERER-Brüder aus dem Amazonas.

Umgekehrt, erhielt NMW umfangreiches Sammlungsmaterial aus der ZSM im späten 19.ten und frühen 20.ten Jahrundert, vor allem Fische aus den Aufsammlungen von MORITZ WAGNER und von PRINZESSIN THERESE VON BAYERN während ihren Expeditionen in Mittel und Süd-Amerika. KNER (1863) und STEINDACHNER (1894, 1985, 1900, 1902) beschreiben basierend auf diesen zwei Sammlungen 34 neue Arten. Dafür wurden beide Sammlungen nach Wien verschickt, erstere durch SIEBOLD, letztere durch THERESE VON BAYERN 1902 selbst. Aus diesen Sammlungen wurden einige Dubletten mit NMW ausgetauscht; dieses Material ist in Wien immer noch verfügbar. Der Großteil der beiden Sammlungen wurde aber noch vor 1900 nach München zurückgeführt; es war in der historischen Fischsammlung verfügbar, ging aber im zweiten Weltkrieg nahezu vollständig verloren.